Installation für Kinder- und Jugendrechte am 2. März in Düsseldorf

Düsseldorf, 23. Februar 2021

Februar 2021. Wir blicken zurück auf inzwischen fast genau ein Jahr Pandemie.

„Früher“, also noch zu Beginn des letzten Jahres waren wir uns allesamt einig, dass Kinder das Schützenswerteste sind, was die Gesellschaft zu bieten hat. Kaum ein Jahr später müssen Kinder die Gesellschaft schützen, wenn nicht gar die Gesellschaft vor Kindern geschützt werden muss. Noch vor einem Jahr war es selbstverständlich das Kinder ein Recht auf (frühkindliche) Bildung und Teilhabe haben. Kaum ein Jahr später ist dies die Verantwortung und alleinige Zuständigkeit der Eltern, die die Kinder schließlich haben wollten. Noch vor einem Jahr wäre es undenkbar gewesen, dass Eltern zugunsten ihres Vollzeitjobs bereits Kleinstkinder stundenlang vorm Fernseher parken und diese mehr oder weniger sich selbst überlassen. Kaum ein Jahr später ist die Arbeit im Home-Office im Grunde als offizielles und gewünschtes Betreuungskonzept anerkannt. Noch vor einem Jahr hätten Eltern höchst unangenehme Gespräche zum Thema Vernachlässigung mit dem Jugendamt führen dürfen, wären sie auf die Idee gekommen, kranke Kinder für die Dauer der Genesung in einem separaten Zimmer sich selbst zu überlassen und lediglich regelmäßig mit Wasser und Nahrung zu versorgen. Kaum ein Jahr später wird genau das von Gesundheitsämtern in ganz Deutschland gefordert.

Ein Jahr Pandemie, in dem von Kinderrechten kaum etwas übriggeblieben ist. Ein Jahr, in dem Kinder und Familien sich immer und immer wieder ganz hinten anstellen mussten. Ein Jahr voller gebrochener Versprechen und nicht eingehaltener Zusagen seitens der Politik.

Wir mahnen an und fordern, in der Bund-Länder-Konferenz am 03.03.2021, die Einhaltung von Kinder- und Jugendrechten auch während der Pandemie endlich entsprechend zu priorisieren.

Hierzu planen wir eine stille Installation, am kommenden Dienstag, dem 02.03.2021, vor dem Rathaus in Düsseldorf. Bringt Kuscheltiere, Schulranzen, Bobbycars und Bagger mit. Malt Schilder zu dem Thema „Kinderrechte in der Pandemie“. Was sind die absoluten No-Gos? Was hätte nicht passieren dürfen? Was muss unverzüglich geändert werden?

Beispiele hierfür können sein:

  • Unvereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Keine Schuleingangsuntersuchungen
  • Maskenpflicht auf Spielplätzen
  • Maskenpflicht in der Grundschule
  • Jobverlust durch fehlende Betreuung
  • Aussetzen der jährlichen Zahnkontrolle in Kitas
  • Keine Möglichkeit, das Schwimmen zu erlernen
  • Arbeitsblätter ersetzen den Unterricht
  • Fernsehen anstatt Freundschaft

Schließt euch uns an, kommt nach Düsseldorf und seid mit uns zusammen #lautfürfamilien.

(Selbstverständlich unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln.)