Berlin, 20. August 2020
Der ungeliebte Urlaubs-Rückkehrer: Wer hat Corona wieder reingelassen? Mit diesem Thema meldete sich „hart aber fair“ passend zu steigenden Infektionszahlen und rechtzeitig zum Schulstart am 17. August aus der Sommerpause zurück. Für Familien in der Krise war Gründungsmitglied Nele Flüchter, Diplom-Pädagogin und Mutter zweier Kinder, geladen.
In der Sendung ging es zunächst um die Frage, ob Urlaub im Ausland überhaupt vertretbar sei und wie man mit Urlaubs-Rückkehrern, insbesondere aus Risikogebieten, umzugehen habe. Nele Flüchter setzte die Frage direkt ins Verhältnis zu den Einschränkungen wie sie für Kinder und Jugendliche an den Schulen galten und nach wie vor gelten. „Ich finde es schwierig, dass man sagt, die Leute dürfen in Risikogebiete fahren, aber die Schüler müssen es dann ausbaden“.
Dieses Missverhältis zeige sich ebenso im Spannungsfeld von zur Verfügung stehenden Geldern und längst überfälligen Investitionen in den Bildungssektor. Hier legte Flüchter im Laufe der Sendung nochmal nach: „Es gibt nach wie vor viele Schulen, in denen die Fenster in den Klassenräumen nicht zu öffnen sind“, beklagte sie. Unterstützung bekam sie in diesem Punkt auch von den anderen Gästen. Für Massentests sei Geld da, für dringende Sanierungsarbeiten in Schulen nicht. Auch zum Thema Digitalisierung äußerte sie sich später noch und brach eine Lanze für den Präsenzunterricht. Gerade lernschwache Schüler und Kinder aus sozial schwachen Familien seien auf Betreuung angewiesen.
Nele Flüchter wusste die Gelegenheit zu nutzen, wesentliche Positionen der Initiative zu platzieren und die aus ihrer Sicht bestehenden Missstände anzuprangern. Leider fehlte es der Sendung deutlich an konträren Meinungen. Zu homogen war die Gästeliste für eine wirklich kontroverse Auseinandersetzung. Ein verantwortlicher Politiker aus NRW hätte der Sendung gut getan. Doch die angefragten Kandidaten werden schon gewusst haben, weshalb sie der Einladung nicht gefolgt sind.
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